Kunst, Neujahr und ein Chamäleon

Es war ein grauer und nebliger Tag in Ulm, als David sich mal wieder lustlos und uninspiriert vor seinem Computer wiederfand. Der Himmel war bedeckt und eine feine Nässe hing in der Luft, die den Tag noch trüber erscheinen ließ. David hatte keine Lust, zu malen oder zu zeichnen, obwohl er in wenigen Tagen einen wichtiges Bild für einen Kunstwettbewerb fertigstellen musste. Der Wettbewerb hatte das Thema „Stadtleben“ und David wusste noch nicht genau, was er malen sollte. Er hatte einige Ideen, wie er das Leben in der Stadt darstellen könnte, aber er konnte sich nicht entscheiden, welche davon die beste Wahl wäre.
David war schon immer künstlerisch begabt, aber er hatte nie eine klassische Ausbildung genossen. Er hatte sich vieles selbst beigebracht und die Kunst als Hobby betrachtet. Vor ein paar Monaten hatte er jedoch den Mut aufgebracht, seinen Beruf als Ingenieur aufzugeben und sich voll und ganz der Kunst zu widmen.
Bisher hatte er jedoch nur ein paar kleine Aufträge bekommen und seine Follower auf den sozialen Medien stagnierten. Er war frustriert und hatte das Gefühl, dass er keine Chance hatte, in der Kunstszene Fuß zu fassen. Deshalb hatte er sich entschieden, an dem Kunstwettbewerb teilzunehmen, um sich eine letzte Chance zu geben. Wenn er keinen Erfolg hatte, würde er wahrscheinlich wieder in seinen alten Beruf zurückkehren müssen, da seine Geldreserven langsam knapp wurden.
So saß David also auf seinem Stuhl vor der weißen Leinwand und grübelte über das, was er malen sollte. Er hatte verschiedene Ideen und Konzepte entwickelt, um der Jury zu gefallen, aber er war sich noch nicht sicher, was das Richtige war. Eine Idee, die er hatte, war eine Straßenszene, die ihm vor einiger Zeit aufgefallen war. Es war zwar eine interessante Szene, aber irgendwie fühlte es sich zu plakativ an.
Eine andere Idee war etwas leicht Abstraktes, vielleicht eine Art Kollage, um die Vielschichtigkeit der Stadt und ihrer Bewohner zu unterstreichen. Oder vielleicht etwas komplett Abstraktes, wie ein Linienplan mit den wichtigsten Stationen der Stadt. Er überlegte hin und her, aber er konnte sich einfach nicht entscheiden. Er wusste, dass er etwas wirklich Besonderes schaffen musste, um in dem Wettbewerb zu bestehen und ihn für sich zu entscheiden. Aber er hatte Angst, dass seine Ideen einfach nicht gut genug waren. David bemerkte, dass sich seine Gedanken im Kreis drehten und er stand kurz davor, eine Panikattacke zu bekommen. Verzweifelt suchte er nach einer Möglichkeit, um sich abzulenken. Sein Blick schweifte zum Fenster und er bemerkte ein Plakat, das unten an der Laterne vor seinem Haus hing. Es wurde auf einen Hausflohmarkt aufmerksam gemacht, der am heutigen Tag stattfinden würde. Die Idee, ein paar Stunden herumzustöbern und vielleicht sogar ein Schnäppchen zu machen, erschien ihm plötzlich sehr verlockend.
Es wurde ein Haushalt von einem Künstler aufgelöst. Eventuell war das eine gute Ablenkung und wer weiß, vielleicht konnte er ein Schnäppchen machen. Also stand David auf und zog sich seinen Mantel an. Er griff seine Geldbörse und verließ sein Appartement unter dem Dach und stieg die schmale Treppe hinunter und trat hinaus in die kalte, neblige Luft.
David zog seinen Mantel enger und lief los. Der Hausflohmarkt war nicht sehr weit entfernt und so stand er bald vor der schönen Stadtvilla. David betrat die Villa und sah sich neugierig um. Er war überrascht, dass es nur ein paar Menschen gab, die gekommen waren und die Räume nach interessanten Dingen durchforsteten. Er hatte erwartet, dass der Flohmarkt voller Leute wäre, aber vielleicht war es noch zu früh am Morgen.
Etwas, das ihm als Inspiration für sein Kunstwerk dienen konnte würde sich doch hier finden lassen. Er sah sich alles Mögliche an, von alten Büchern und Kunstwerken bis hin zu Vintage-Möbeln und Schmuck. Er blieb etwas länger vor einem Regal stehen, das voller kleiner Skulpturen und Figuren war. Er nahm eine hübsche kleine Statue von einem Spatz in die Hand und betrachtete sie. Er überlegte, ob er die Statue kaufen sollte, als er plötzlich eine vertraute Stimme hörte.
„David? Bist du es wirklich?“ Er drehte sich um und sah eine alte Frau, die ihn lächelnd ansah. Sie war ganz in Schwarz gekleidet und trug eine Brille auf der Nase. David erkannte sie nach all der Zeit sofort. Es war Frau Koch, eine Nachbarin aus seiner Kindheit. Er hatte sie seit Jahren nicht mehr gesehen und war überrascht, sie hier zu treffen. „Frau Koch! Wie geht es Ihnen?“, fragte David und lächelte zurück. „Mir geht es gut, danke. Aber ich muss sagen, dass ich überrascht bin, dich hier zu sehen. Ich dachte, du wärst längst weggezogen.“ Sagte sie „Ja, ich war für mein Studium weggezogen, aber es hat mich wieder hierher verschlagen. Jedoch habe ich meinen Beruf als Ingenieur aufgegeben und mich der Kunst zugewandt.“ Erklärte David „Wie interessant. Ich hoffe, es läuft gut bei dir.“ Erkundigte sich Frau Koch „Es geht so. Ich bin gerade auf der Suche nach Inspiration für einen Kunstwettbewerb, den ich in ein paar Tagen habe“, sagte David. „Ich habe noch keine richtige Idee, was ich malen soll, und dachte, vielleicht finde ich hier etwas, das mir helfen könnte.“ Frau koch überlegte, dann entgegnete sie: „Oh, ich verstehe. Nun, ich habe oben ein paar Sachen, die vielleicht interessant für dich sein könnten. Mein Mann war ja Künstler und ich habe viele seiner Werke aufgehoben. Möchtest du sie dir ansehen?“ David lächelte „Ja, das wäre toll.“
Er folgte der älteren Frau zu einem Raum in der oberen Etage und sah sich die Werke an, die sie ihm zeigte. Es waren viele Gemälde, teilweise auch Skulpturen alle von herausragender Qualität. David war beeindruckt von der Kunstfertigkeit des verstorbenen Künstlers und überlegte, ob er vielleicht etwas davon kaufen sollte. Während er nachdachte, entdeckte er plötzlich ein kleines, grünes Chamäleon in einem Terrarium. Es saß darin auf einem Ast und blickte neugierig in seine Richtung. David fühlte sich sofort von ihm angezogen und konnte seine Augen nicht von ihm abwenden. Es war ein wunderschönes Tier, das auf seltsame weise geheimnisvoll wirkte.
„Das ist Lulu“, sagte Frau Koch, die neben David stand. „Er gehörte meinem verstorbenen Mann. Es war sein Haustier und hat ihm immer als Inspiration gedient. Aber jetzt, da er gestorben ist und ich nicht mehr die jüngste bin, habe ich keine Energie mehr, mich um ihn zu kümmern. Ich denke, es wäre besser bei jemandem jungen wie dir besser aufgehoben. Ich habe den Eindruck das Chamäleon scheint dir zu gefallen.“
„Lulu?“, wiederholte David und sah wieder Chamäleon an. „Es ist wunderschön.“
„Ja, das ist es und auch sehr intelligent. Aber das Beste ist, es kann seine Farbe ändern. Das fand Albert immer sehr inspirierend. Eventuell hilft es dir ebenfalls bei deinem Kunstprojekt.“
„Könnte ich Lulu kaufen?“, fragte er kurzentschlossen. Die alte Frau lächelte. „Weißt du was? Ich schenke dir Lulu und das Terrarium“
„Oh, vielen Dank, Frau Koch“, sagte David überrascht. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist sehr großzügig von Ihnen.“
„Keine Ursache“, antwortete Frau Koch lächelnd. „Ich weiß, dass Albert immer davon geträumt hat, dass Lulu in gute Hände kommt und ich habe so eine Ahnung, dass du der perfekte Besitzer für ihn bist. Ich hoffe, dass er dir genauso viel Freude bereiten wird wie er es bei Albert getan hat.“
David nahm er das kleine Chamäleon vorsichtig aus dem Glaskasten in seine Hände und betrachtete es genauer. Er hatte das Gefühl, dass Lulu ihm wirklich helfen könnte und er konnte es kaum erwarten, ihn in sein Atelier zu bringen und ihm ein schönes Zuhause zu geben. Er hatte noch nie ein Chamäleon besessen und war neugierig darauf, mehr über die faszinierenden Kreaturen zu lernen.
„Danke, Frau Koch“, sagte David noch einmal und lächelte. „Ich werde mich gut um Lulu kümmern.“
„Ich bin sicher, dass du das tun wirst“, antwortete Frau Koch und lächelte zurück. „Ich hoffe, dass du und Lulu glücklich miteinander werden und ich wünsche dir, dass er dir viel Freude und Inspiration bringen wird.“ David setzte Lulu zärtlich zurück in das Terrarium und schloss den Deckel. Dann nahm er das Glaskasten vorsichtig in seine Hände. „Ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr und verspreche, dass ich Albert nicht enttäuschen werde“, sagte er zu Frau Koch. „Bestimmt nicht“, antwortete Frau Koch. „Ich wünsche dir ebenfalls ein erfolgreiches Jahr und hoffe, dass du den Wettbewerb gewinnst. Aber ich bin zuversichtlich, dass alles gut gehen wird. Ich würde mich über einen Besuch in naher Zukunft freuen, damit ich auf dem neusten Stand bleibe.“ David nickte, dann verabschiedeten sie sich und er machte sich auf den Heimweg. Das Terrarium trug er voller Stolz vor seiner Brust.
Es überraschte ihn, als er plötzlich eine Stimme hörte, während er den den Gehsteig entlangging. „Danke, dass du mich mitgenommen hast“, sprach das Chamäleon. „Ich war schon so lange dort alleine in dem Zimmer eingesperrt und hatte gehofft, dass jemand wie du kommt und mich mitnimmt. Die Frau von Albert war nett zu mir, verstehe das nicht falsch. Jedoch ist sie keine Künstlerin.“
„Äh, kein Problem“, stammelte David verblüfft. „Ich wusste nicht, dass Chamäleons sprechen können.“ „Nur wenige Menschen können mich verstehen“, antwortete Lulu. „Aber ich habe die Fähigkeit, mich mit den Gedanken und Wünschen meines Besitzers zu verbinden. Und ich spüre, dass du mich wirklich brauchst, um dein Kunstprojekt zu verwirklichen.“
David lächelte. „Ja, das stimmt. Ich habe einen Wettbewerb und ich weiß noch nicht, was ich malen soll. Kannst du mir wirklich dabei helfen?“
„Ich werde mein Bestes tun“, versprach Lulu. „Ich habe schon viele Künstler inspiriert und ich hoffe, dass ich auch dir helfen kann.“ Als sie schließlich in Davids Atelier ankamen, setzte er das Terrarium vorsichtig ab und nahm Lulu heraus. „Ich weiß noch immer nicht, was ich malen soll, ich hatte gehofft, dass mein Ausflug zu Alberts Flohmarkt mir Inspiration bringen würde“, gestand er. „Ich habe verschiedene Ideen, aber keine davon fühlt sich wirklich richtig an.“ Er setzte Lulu neben seine Staffelei. „Ich denke ich sollte etwas abstraktes malen um der Jury zu gefallen, etwas das die Vorfreude auf das neue Jahr einfängt und die Stadt in einem besonderen Licht zeigt.“ Lulu sah David mit ihren großen, kugelrunden Augen an und sagte: „Ich denke, dass du dich zu sehr auf das konzentrierst, was du denkst das die Jury möchte. Du solltest deine eigenen Gefühle und Ideen in dein Kunstwerk einfließen lassen. Lass deine Leidenschaft für die Kunst sprechen und versuche nicht, jemand anderes zu sein. Du bist einzigartig und deine Kunst sollte das auch sein.“David dachte darüber nach und merkte, dass Lulu Recht hatte. Er hatte sich so sehr darum bemüht, der Jury zu gefallen, dass er seine eigenen Ideen und Gefühle beinahe vergessen hatte. „Danke, Lulu“, sagte er. „Du hast Recht. Ich werde versuchen, mehr von mir selbst in mein Kunstwerk einfließen zu lassen.“ Lulu lächelte und sagte: „Ich werde dich dabei unterstützen. Gemeinsam werden wir etwas Wunderbares schaffen. Wie wäre es, wenn du etwas im Stil von Van Gogh malst aber auf deine Weise?“ sagte Lulu „Er hatte eine Gabe für Farben und Gefühle.“ „Stimmt.“ entgegnete David „Die Sternennacht, wäre doch eine super Vorlage. Ich werde es „Sylvesternacht“ nennen.“ Schnell bereitete er alles zum malen vor und begann Farbe auf die Leinwand aufzutragen.
Bald darauf war die Leinwand mit Sternen und Feuerwerk übersät. Die Stadt am Fluss wurde von Lichtern erhellt. Es war ein Bild voller Leben und Energie, welches die Aufregung und Vorfreude auf das bevorstehende Sylvester widerspiegelte.

„Sylvesternacht“ von David Kroll

Lulu hatte David immer wieder geholfen, indem sie ihre Hautfarbe veränderte und ihm so verschiedene Farben zeigte. Das war eine große Hilfe für David und er war froh, dass er sie bei dem Flohmarkt gefunden hatte.

Am nächsten Tag als die Farbe getrocknet war, packte er das Bild vorsichtig ein und brachte es in die Stadtgallerie. Dort sollte die Ausstellung und der Wettbewerb zu Sylvester starten. Dort angekommen sah er bereits das erste Jurymitglied an dem Empfang stehen. Offensichtlich bereiteten sie schon die Ausstellung vor. Es standen Stehtische bereit und auch die ersten Bilder von anderen Teilnehmern wurden angebracht.

„Guten Tag, Frau Dr. Lopez“, sagte David und reichte ihr das Bild über die Theke. „Ich bin David und ich nehme an dem Wettbewerb teil. Das ist mein Beitrag.“ Dr. Lopez nahm das Bild entgegen und packte es aus. Danach betrachtete sie es eingehend. „Interessan. Ich sehe, dass Sie sich von Van Goghs ‚Starry Night‘ inspirieren lassen haben, aber Sie haben Ihren eigenen Stil hineingebracht. Ich bin gespannt, wie die anderen Juroren das bewerten werden.“ David lächelte nervös, denn er wusste nicht wie er es interpretieren sollte. Also antwortete er: „Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, das Bild anzuschauen. Ich hoffe, es gefällt Ihnen.“ Dr. Lopez nickte. „Es ist auf jeden Fall eine interessante Arbeit. Wir sehen uns bei der Ausstellung.“ David bedankte sich noch einmal und verließ die Stadtgallerie. Hoffend, dass sein Bild gut ankommen würde.

Zuhause angekommen erzählte er Lulu von der Begegnung mit Dr. Lopez. Worauf Lulu ihm erzählte, dass Dr. Lopez eine renommierte Kunsthistorikerin ist, die an der Universität in Neu-Ulm lehrt. „Sie ist spezialisiert auf die Kunst der Moderne und hat zahlreiche Bücher und Artikel zu diesem Thema veröffentlicht.“ Erzählte Lulu „Sie ist bekannt für ihren scharfen Verstand und ihre Fähigkeit, Kunstwerke aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Sie kam einmal vorbei, als Albert ein Gemälde restaurierte und sich nicht sicher war ob seine Interpretation des beschädigten Teils passen würde.“ David staunte, dass Lulu die Frau aus der Jury kannte. „Dann will ich hoffen, dass ihr mein Bild auch gefällt. Wir werden es Morgen erfahren.“

Der Sylvestermorgen präsentierte sich wie die vergangenen Tage ebenfalls mit Nebel und Regen. Das Chamäleon hatte darauf bestanden, dass David es mitnehmen sollte. Auch durch das Versprechen von Extra Grillen und Mehlwürmern war es nicht davon abzubringen zu der Ausstellung mitzukommen. David gestaltete daraufhin seine Umhängetasche in ein Mobiles Zuhause für Lulu um. „Siehst du, niemand wird mich bemerken!“ Rief diese, als sie in der Tasche Platz genommen hatte. „Okey, dann werden wir mal losgehen, bevor wir ncoh zu spät kommen.

David war enttäuscht, als er feststellte, dass sein Bild nicht in der Ausstellung aufgehängt war. „Ich verstehe das nicht“, sagte er zu Lulu, während er durch die Ausstellung wanderte. „Ich dachte, dass es gut genug ist, um ausgestellt zu werden.“ Plötzlich trat Dr. Lopez von hinten an ihn heran. „David, ich muss mit Ihnen sprechen. Könnten Sie bitte mitkommen?“ David folgte Dr. Lopez in einen ruhigen Raum neben der Ausstellung. „Setzen Sie sich bitte“, sagte sie und deutete auf einen Stuhl. David tat, wie ihm geheißen und sah sie fragend an. „Ich habe Ihr Bild gesehen und ich muss sagen, es hat mich sehr beeindruckt“, begann Dr. Lopez. „Es hat etwas Einzigartiges an sich und ich denke, es wäre eine Schande, wenn es nicht die Aufmerksamkeit bekäme, die es verdient. Deswegen habe ich einen Kaufinteressenten für das Bild gefunden.“ David war sprachlos. „Einen Kaufinteressenten? Sie meinen, jemand will das Bild kaufen?“ Dr. Lopez nickte. „Ja, ein Sammler, der sehr an modernen Kunstwerken interessiert ist. Ich denke, es wäre eine großartige Gelegenheit für Sie, Ihre Karriere als Künstler zu starten. Was sagen Sie dazu?“ David brauchte einen Moment, um das alles zu verarbeiten. Dann lächelte er. „Ich bin sprachlos. Was haben sie denn als Preis für mein Gemälde genannt?“ fragte David „Da sie noch relativ neu in der Kunstszene sind, aber durchaus Potential haben, war Herr Schmidt bereit Ihnen 3500 € exklusive der Vermittlungspauschale zu zahlen um ihr Talent zu fördern. Wenn sie darauf verzichten an der Ausstellung teilzunehmen.“ Erklärte Frau Lopez. „Das ist ok für mich, wann bringen wir das Bild zu Dr. Schmidt?“ „Ich werde es verpacken lassen und sie dann heute Mittag zu Herr Schmidt begleiten. Damit es rechtzeitig zu seiner Silvesterfeier heute Abend aufgehängt werden kann. Wir treffen uns um 15 Uhr bei dieser Adresse.“ Sie schob David eine Visitenkarte zu. „Bis dahin! Ich freue mich für Sie.“ Dann ließ sie David in dem Nebenraum zurück und kehrte zur Ausstellung zurück. „Das ist ja super!“ kam es aus Davids Umhängetasche und Lulu steckte ihren Kopf heraus.

David war die ganze Zeit unter der Aufsicht von Lulu das Zimmer auf- und abgegangen. Er kam auch viel zu früh an dem großen Haus außerhalb der Stadt an und war froh endlich Dr. Lopez zu sehen. Der Käufer, einen reichen Geschäftsmann namens Herr Schmidt, erwartete sie bereits in dessen luxuriöser Wohnung. Herr Schmidt war begeistert von Davids Bild, was er ihm immer wieder sagte, während er im auf die Schulter klopfte. David war überwältigt von dem unerwarteten Erfolg und dankte Dr. Lopez und Herrn Schmidt für ihre Unterstützung. „Ich freue mich, dass das Bild einen guten Platz bei Ihnen gefunden hat“, sagte David zu Herrn Schmidt, während er das Bild übergab. „Ich hoffe, es wird Ihnen viel Freude bereiten.“ Herr Schmidt lächelte und nickte. „Ich bin sicher, dass es das tun wird und heute Abend im Mittelpunkt meiner Feierlichkeiten steht. Vielen Dank, dass Sie es überhaupt verkauft haben. Ich hoffe, wir werden in Zukunft noch mehr von Ihnen hören!“ Dr. Lopez lächelte David an. „Ich denke, das werden wir auch. Sie haben großes Potential und ich bin sicher, dass wir in Zukunft noch viel von Ihnen hören werden.“ Sie tranken noch ein Glas Champagner bevor sie sich auf den Rückweg machten um in das neue Jahr zu feiern. David dankte Dr. Lopez noch einmal an der Türe und verabschiedete sich dann mit einem kräftigen Händedruck von Herrn Schmidt. Als er die Wohnung verließ, war er überglücklich und konnte es kaum erwarten, seine Karriere als Künstler weiterzuverfolgen. Lulu, die in seiner Tasche versteckt war, drückte ihre Freude durch einen heiteren Farbwechsel aus. Bevor sie nach Hause fuhren besorgte David ihr noch ein paar extra Grillen von der nahen Zoohandlung. Abends betrachteten sie dann das Feuerwerk aus dem Fenster der Dachwohnung und redeten über Kunst und wie sie den Menschen Freude bereiten kann. Dann stellte David eine neue Leinwand auf die Staffelei und begann das erste Bild des Jahres 2023 zu malen. Ein Portrait von Lulu, welche sich einen Spaß erlaubte und Ihre Farbe alle paar Minuten veränderte. Das störte David jedoch nicht. Im Gegenteil, dass Bild wurde dadurch schön Bunt und interessant.

„Lulu“ von David Kroll

Reishunger stillt Reishunger

Aktuell befinde ich mich beim Möbiusband im Bereich Sport, denn die Pandemie ist auch an mir nicht vorbeigegangen, ohne ein paar Kilos dazulassen. Um meiner Regel treu zu bleiben, immer einen Six-Pack zu haben, geht es nun wieder ins Fitnessstudio und Kalorien werden getrackt. Gemäß dem letzten Artikel über Gewohnheiten muss dies leicht fallen. Damit die Hürde sich etwas leckeres und gesundes zu kochen niedrig zu halten wird, habe ich einen mir einen Reiskocher von Reishunger* gekauft.

Warum?

Den ersten Grund habe ich bereits genannt. Es ist einfach. Reis waschen, in den Reiskocher, Wasser dazu, etwas Warten, Fertig.

Kein Rühren, kein Anbrennen, kein Reismatsch, einfach perfekter fluffiger Reis wie beim Asiaten. Denn jeder in Japan, China oder beim Chinesen um die Ecke steht immer so ein Teil.

Es soll nur eine Portion sein? – Kein Problem. Ein Cup Reis mit der entsprechenden Wassermenge rein und gut.

Energieeffizient. Die Wärme wird optimal genutzt und damit auch die Energie. Außerdem kann auch das Gemüse oder der Fisch z. B. gleich mit gedämpft werden.

Der letzte Grund und der Hauptgrund, warum ich mich für den Reishunger Reiskocher entschieden habe. Er kann nicht nur Reiskochen. Durch seine diversen Modi ist es möglich andere Dinge wie schnöden Reis zu kochen z. B. Sushi Reis, Congee, Quinoa, Getreide und Suppe zubereiten ohne dabei zu sein. Außerdem geht Dämpfen und Backen.

Was?

Meistens mache ich mir eine Sushi Bowl zum Mittagessen. Dazu einfach die entsprechende Portion Reis abmessen mit dem Messbecher (oder der Waage). Diesen in den Schüsseleinsatz geben und mit etwas Wasser auffüllen. Danach den Reis kneten, damit die überschüssige Stärke und eventuelle Verunreinigungen sich lösen. Das Wasser abgießen und nochmal wiederholen.

War das Wasser nach dem letzten Waschen klar, kann die Wassermenge entsprechend der Vorgabe zugegeben werden. Der Reiskocher wird in den Modi „Fein – Sushi“ gestellt und braucht dann etwa 40 min.

Währendessen schneide ich das Gemüse und Obst. Super lecker sind z. B. Mango und Melone. Kombiniert mit Edamame Bohnen* (gibts z. B. auch im Edeka oder Asiamarkt), schwarzen Bohnen, Radischen und Gurke. Hier kann man nehmen was einem schmeckt.

Meistens esse ich dazu noch geräucherten Fisch oder gebratener marinierter Tofu. Das Ganze wird mit geröstetem Sesam und ein paar Nüssen bestreut und mit Sojasauce beträufelt. Zu dem Reis kommt noch ein wenig Sushi Majo* (Auch im gut sortierten Asia-Markt zu finden).

Je nach Zutaten ergibt das mit 135 g Sushi-Reis auf 600 – 800 kcal und ist danach super satt.

Das Ganze sieht dann so aus, wenn ich es Zuhause esse:

Abbildung 1: Sushi Bowl – DIY

Oder so, wenn ich es mitnehme:

Abbildung 2: Bento Box – DIY

Super lecker. Super Easy. Super gesund.

Die ungewöhnliche Macht der Gewohnheiten

Nachdem ich das Buch „Die 1%-Methode“* von James Clear zur Seite gelegt hatte, war mir einiges über meine Gewohnheiten klar geworden. Vor allem, dass ich ganz automatisch einige seiner Erkenntnisse unabhängig von dem Buch für mich erkannt und in meinen Alltag integriert habe. Doch dank James Clear habe ich darüber nun Klarheit und kann gezielter an meinen Gewohnheiten arbeiten.

Sein Buch teilt sich in 4 Gesetze auf:

  1. Die Gewohnheit muss offensichtlich sein
  2. Die Gewohnheit muss attraktiv sein
  3. Die Gewohnheit muss einfach sein
  4. Die Gewohnheit muss befriedigend sein

Bei dem ersten Gesetzt, „Die Gewohnheit muss offensichtlich sein“, geht es im Kern darum, dass man sich seinen Gewohnheiten bewusst wird. James Clear schlägt dafür vor eine Liste über den Tag zu führen und hier seine Gewohnheiten einzutragen. Ergänzend dazu kommt dann noch der Auslösereiz. Also die Ursache für die automatische Handlung. Koppelt man einen guten Auslösereiz mit einer Handlung, wird sie über längeren Zeitraum zu einer Gewohnheit. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die Handlung aus dem Alltag verschwindet. Ein nützlicher Aspekt ist außerdem, dass eine bestehende Gewohnheit als Auslösereiz verwendet werden kann.

Das zweite Gesetzt, „Die Gewohnheit muss attraktiv sein“, klingt zunächst trivial. Klar, wird etwas wiederholt, was Spaß macht und gefällt. Jedoch geht James Clear hier einen Schritt weiter. Zum einen nutzt er „Bedürfniskombinationen“ um eine nicht so attraktive Gewohnheit mit einer attraktiven Sache zu koppeln. Durch diese Kopplung wird die auszuführende Aktion attraktiver und die Hürde zum Handeln wird kleiner. Zum anderen kann mittels Umkehr eine Gewohnheit abgestellt werden. Dazu muss diese unattraktiver werden. Es kann zudem helfen seine Identität anders zu definieren und sich zu fragen, wie eine Person handeln würde, mit den Eigenschaften und Gewohnheiten die angestrebt werden. Ganz nach dem Motto „Fake it until you make it“

Mit dem Gesetz „Die Gewohnheit muss einfach sein“ beschreibt James Clear, wie sich Gewohnheiten Bilden, dadurch das das Verhalten immer automatischer wird. Es ist wichtiger die Gewohnheit so oft wie möglich auszuführen und nicht wenige Male über einen längeren Zeitraum. Durch eine niedrige Hürde, das richtige Umfeld und mit der „Zwei-Minuten-Regel“ werden Gewohnheiten automatisiert. Dabei besagt die Zwei-Minuten-Regel, dass man eine Sache nur 2 Minuten ausführt. Damit kommt man ins Handeln und bleibt eher dabei. „Ich lerne nur 2 Minuten“, führt dazu, dass man seine Bücher und Schreibmaterialien herausholt und anfängt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dann mehr als 2 Minuten werden ist hoch.

Bei dem vierten und letzten Gesetz „Sie muss befriedigend sein“ zeigt James Clear auf, wie wichtig es ist sich zu Belohnen für Erfolge. Gleichzeitig aber auch, dass es notwendig sein kann schlechte Gewohnheiten zu bestrafen. In beiden Fällen ist muss auf die Verhältnismäßigkeit geachtet werden. Außerdem kann ein Gewohnheitstracker hilfreich sein, denn durch diesen ist der Erfolg sichtbar und die Motivation, dass eine Serie nicht abreißt kann helfen dabei zu bleiben. Mein Highlight aus diesem Kapitel ist jedoch der Punkt „Setze niemals zweimal hintereinander aus!“ frei nach dem Motto „Einmal ist keinmal“. Es kann immer mal sein, das etwas dazwischen kommt. Doch wichtig ist, dass man danach sofort weiter macht.

Was habe ich aus dem Buch mitgenommen?

Zum ersten Gesetz: „Die Gewohnheit muss offensichtlich sein“

„Ich sollte mal wieder Sport machen“ oder „Ein Buch wollte ich schon immer schreiben“. Eine solche Aussage in abgewandelter Form hat bestimmt jeder schon gemacht. Das Problem ist, dass hierdurch nicht klar ist, wann und wie es gemacht werden soll. Umformuliert und definiert könnte es heissen:

„Nach dem Zähneputzen Abends richte ich meine Sporttasche, denn ich werde Morgen um 17. 30 Uhr, nach Feierabend, ins Fitnessstudio gehen um dort ein HIT-Workout zu machen für 1 h.“

Dabei ist das Zähneputzen und der Feierabend der Auslösereiz.

oder

„Ich lege eine Seite Papier mit Stift auf die Tastatur von meinem Laptop, damit ich Morgen vor der Arbeit einen Absatz für meinen Roman schreibe.“

Hier ist der Auslösereiz, das Papier und der Stift. Beides wartet nur darauf benutzt zu werden.

Wichtig ist, dass man hier seine Gewohnheiten schon kennt und die neue Gewohnheit darin mit integriert. Wichtig ist hierbei realistisch zu bleiben. Was zu dem zweiten Gesetz führt.

Zum zweiten Gesetz: „Die Gewohnheit muss attraktiv sein“

Ich musste sofort an den Spruch „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ denken. Doch auch an einen, meiner Meinung nach noch besseren: „Denke immer beides!“. Bei dem ersten Spruch ist beides separiert. Zunächst quält man sich durch die Arbeit und im besten Fall bekommt man danach etwas Vergnügen. Wenn man „Immer beides“ denkt, sucht man Lösungen, wie es möglich sein könnte das Notwendige mit dem Nützlichen zu verbinden.

Wenn das Ziel z. B. 10000 Schritte pro Tag sind, dann wäre eine Möglichkeit, sich zum Plaudern mit einem Freund oder einer Freundin zum Spazierengehen zu treffen, anstatt in einem Café. Alternativ könnte man Geocachen oder Disc-Golf spielen gehen. Hier kommt einiges an Schritten zusammen, jedoch werden die nebenbei und ganz ohne Fokus darauf gesammelt.

Wenn dazu noch eine Gruppe von Leuten kommt, die schon diese Gewohnheiten und Lebensweisen in ihren Alltag integriert hat, wird es ein leichtes sein, diese zu übernehmen. Wie sagt man so schön „Birds of a feather flock together“ oder „Du bist die Summe der Menschen, mit denen du dich umgibst“

Zum dritten Gesetz: „Die Gewohnheit muss einfach sein“

Im ersten Gesetz, habe ich hier etwas vorgegriffen. Dadurch, dass z. B. die Sporttasche schon am Abend gepackt wird und bereit an der Türe steht, reduziert sich der Aufwand diese Morgens mitzunehmen. Würde sie Morgens halb verschlafen und müde gepackt werden müssen, würde sie nie gepackt werden.

„Mache es dir leicht“. Wenn das Ziel ist, Lesen in den Alltag zu integrieren, ist es zunächst das Ziel überhaupt damit anzufangen. Das Ziel kann dabei zunächst sein, nur einen Absatz oder eine Seite zu Lesen.

Diesen Fehler habe ich zum Beispiel begangen in meinem Artikel „Vorsätze vorausgesetzt“, besser wäre es gewesen, anstelle von 6.00 Uhr Morgens eine Zeit zu wählen, wo es mir leicht fällt zu lesen. Außerdem zunächst mit einer realistischen Anzahl an Seiten zu beginnen. Außerdem kaufe ich mir nun die Bücher, wenn möglich auf Deutsch, auch wenn die Übersetzung nicht immer optimal ist. Besser eine schlechte Übersetzung zu lesen, als das Buch überhaupt nicht zu lesen.

Dadurch lese ich nun deutlich mehr und öfter, denn es fällt mir leichter, Abends im Bett noch eine Seite auf Deutsch und ohne Zwang zu lesen.

Zum vierten Gesetz: „Sie muss befriedigend sein“

Hierzu ein aktuelles Beispiel. Mir schmeckt Reis sehr gut und ich liebe Sushi. Ich wollte aus diesem Grund mehr Reis auf meinen Speiseplan setzen und natürlich hat es zunächst nicht geklappt. Denn es war einfach zu stressig Reis mit dem Topf zu kochen und meistens wurde er nicht perfekt.

Nach fast 3 Jahren habe ich mir nun einen Reiskocher von Reishunger* gekauft. Eine der besten Käufe meines Lebens. Nun wird der Reis perfekt und ich kann nebenher mich um den Rest des Gerichts kümmern. Das Ergebnis ist ein leckeres Essen, dass nun dazu führt, dass ich gerne mehr Reis esse.

Auf dieser Liste findest du meine Top 10+1 Bücher: Hier

Textilfarbe – das geht auf meine Kappe

Seit kurzem bin ich nicht nur Verleger, Autor, Unternehmer und Blogger, sondern auch Youtuber. Auf meinem Channel teile ich meine Erfahrungen mit neuen Techniken und Tipps und Tricks. Falls dich das interessiert hier der Link zu meinem Kanal: phenixDraws

Warum erzähle ich das? In dem aktuellsten Video wird der Prozess gezeigt, wie mit Textilfarbe eine eigene Snapback Cap designed werden kann. Wie ich das gemacht habe nun auch hier, in kurz, auf meinem Blog. (Hier das Video, falls ihr nicht lesen wollt 😉 … )

  1. Materialliste

2. Skizze in Photoshop

Zunächst habe ich Fotos von der Vorder- und Unterseite der Kap gemacht und diese in Photoshop geladen.

Abbildung 1: Vorder- und Rückseite in Photoshop

Mit einem Photoshop Pinsel kann nun darauf eine Skizze erstellt werden. Packt man alles in dieser Gruppe zusammen in eine Gruppe die auf Multiplizieren gestellt ist, sieht es aus als ob direkt auf die Kappe gemalt wird.

Abbildung 2: Modus Multiplizieren der Gruppe

Eine coole Sache, oder? Als nächstes muss das Design auf die Cap übertragen werden. Auch hier hilft die Skizze. Einmal ausdrucken und grob mit einem Bastelmesser oder der Schere ausschneiden.

  1. Sieht man dann ob es so rauskommt wie gedacht und
  2. Kann man die Outlines mit einem wasserfesten Fineliner übertragen.

Jetzt geht es mit Textilfarben ans Eingemachte. Ich habe sie zunächst an der Innenseite unter dem umgenähten Band auf Ihre Deckkraft getestet. Danach ging es los mit dem Bemalen. Die Deckkraft war super und es hat viel Spaß gemacht zu sehen wie das Logo nach und nach Gestalt annimmt.

Abbildung3: Bemalen der Vorderseite mit Textilfarbe

Dann hieß es warten, bis alles getrocknet ist. Für eine wasserfeste Bemalung sollte die bemalte Cap nach Anleitung der jeweiligen Textilfarbe gebacken werden. Diesen Schritt habe ich ausgelassen, da ich sie nur Indoor tragen werde. Wo es hoffentlich nie zu diesem Fall kommen sollte. 😉

Bilder der fertigen Snapback:

Abbildung 4: Fertige Snapback – Unterseite mit Textilfarbe bemalt
Abbildung 5: Fertige Snapback – Logo mit Textilfarbe gemalt

Falls du lieber auf Leinwand malst ist eventuell dieser Blogbeitrag für dich interessant.

Selbstverlag für Anfänger

Ich habe es tatsächlich geschafft! Mein erstes Buch steht nun, dank Selbstverlag, in der Buchhandlung und ist auf Amazon verfügbar! „Die kleine Erdbeere Rosalie“* hat zwar deutlich weniger Seiten und Wörter als mein Roman. Jedoch deutlich mehr Bilder, denn es ist ein Kinderbuch. 🙂

Doch genau das war der Grund, das ich es durchgezogen habe. Es war ein überschaubares Projekt und ich habe Spaß am Malen. Außerdem kann jeder einem Feedback dazu geben, ohne sich durch ein paar hundert Seiten zu lesen.

Aber wie kommt das Buch nach der Rohfassung in die Regale? Bei vielen Verlagen stand etwa folgender Satz auf der Homepage: „Aktuell nehmen wir keine neuen Bücher an.“ Blöd. Was nun? Selbstverlag, das hat man ja schon oft gehört. Die einschlägigen Seiten sind dazu schnell studiert. Jedoch sind das teilweise sehr krasse Verträge und niedriges Honorar. Aus diesem Grund bin ich nun Verleger.

Wie wird man Verleger in Deutschland? Super einfach. Zunächst gründet man ein Unternehmen (5 min Arbeit bei einem Kleinunternehmen und einen kleinen Geldbetrag). Man geht dann auf isbn-shop.de und kauft eine ISBN (oder mehr, dann wird es deutlich günstiger ;)). Vergibt einen Namen – z. B. Phenix-Verlag in meinem Fall. Zack – ist man Verleger.

Im Anschluss werden einem dann die ISBN-Nummern zugesendet. Diese packt man einmal hinten auf das Buch und dann noch in das Impressum zusammen mit den anderen Pflichtangaben:

Ich habe mein Buch bei „WirmachenDruck GmbH“ in den Druck gegeben und drucke einfach auf Nachfrage immer wieder eine kleine Auflage. Somit ist dann auch der monetäre Einsatz überschaubar.

Wie das Buch nun in die Buchhandlung und auf Amazon kommt ist einen eigenen Blogeintrag wert.

Bis dahin könnt ihr meinen Blogeintrag „Schreiben – Sag mehr als tausend Worte“ lesen. Darin geht es um meine Erfahrungen mit dem Schreiben eines Romans. (Dieser steckt aktuell in der zweiten Fassung)

PS: Hier noch der Bucheinband von meinem Buch* die Bilddatei der ISBN-Nummer muss zusätzlich bestellt werden!

Abbildung 2: Buchumschlag mit der ISBN Nummer als Bilddatei.

WLAN via NFC teilen

Ihr kennt das bestimmt. (Eventuell durch Corona aktuell eher nur noch eingeschränkt.) Es sind Freunde zu Besuch und das deutsche Mobilfunknetz ist eben das deutsche Mobilfunknetz. Es wird nach dem Passwort gesucht für das WLAN, welches man natürlich geändert hat ;).

Mittlerweile gibt es aber einen einfachen Weg sein WLAN zu teilen, ohne nur einen Buchstaben einzutippen. Da nahezu jedes Smartphone einen NFC-Reader besitzt und man auf NFC-Tags über eine NFC-tools App aus dem Appsstore diese super einfach mit den relevanten Daten beschreiben kann. Hier* findet ihr NFC-Tags*, falls ihr noch keine aus Bastelprojekten habt. (Die 125 MHz haben eine kürzere Reichweite als die 13,56 MHz.)

Also einfach die App öffnen, unter der Funktion Schreiben den Datensatz „WLan“ auswählen und den NFC-Tag antippen. Fertig. Genauso einfach ist das Teilen. NFC des Gerätes einschalten. NFC-Tag antippen. Fertig.

Viel Spaß!

Heiß und Weiß

Letztens hatte ich Lust auf eine heiße Schokolade. Gut, dass etwas Kuvertüre vom Weihnachtsbacken übrig geblieben ist.

Falls ihr ebenfalls gerade einen unstillbaren Heißhunger auf Schokolade habt hier das Rezept.

Zutaten:

  • Weiße Kuvertüre*/Schokolade (Menge nach Geschmack)
  • Milch (Menge nach Tassengröße)
  • Kardamom (Nach Geschmack)
  • Prise Salz

Zunächst die Milch in einer Tasse in der Mikrowelle bei 600 W erwärmen. Eine Abschätzung der Dauer könnt ihr zum Beispiel über cal-q vornehmen. Ein kostenfreies Tool des Ingenieurbüros Wenger-Engineering GmbH.

Abbildung 1: Abschätzung der Erwärmung. Hier wird nur die Milch betrachtet, ohne Tasse und Schokolade.

Zwei Minuten bei 600 W sollten also ausreichen, um die Milch auf eine angenehme Trinktemperatur zu bringen. Ansonsten 30 s weise Annähern. Währenddessen schaben wir die Kuvertüre in feine Brösel.

Abbildung 2: Schokoladenbrösel

Nachdem die Milch in der Mikrowelle seine Runden gedreht hat und auf Temperatur ist, fügen wir die Schokoladenbrösel unter Rühren hinzu. Um das Ganze abzurunden kommt nun Kardamom und eine Prise Salz hinzu.

Natürlich geht auch dunkle Schokolade. Hier könnte ich mir als Gewürze Chili und Pfeffer vorstellen. Nur nicht übertreiben. 😉

Falls euch trotz der warmen Schokolade kalt sein sollte hilft euch vllt. dieser Post weiter: Keine kalten Füße bekommen.

PS: Ihr wollt ebenfalls so eine coole Tasse? Schaut mal hier bei Amazon*.

Geschichte vom (Heu-)Pferd

Es begab sich zu einer Zeit, als das Wetter noch voll Sonnenschein war und Europa nicht von Corona geplagt. Da fand ein naturbegeisterter Mensch ein Heupferd. Dieses lag leblos auf dem kalten Boden und hatte alle Beinchen eng an sich gezogen. Jede Hilfe kam zu spät. Das Heupferd wurde sanft von dem Menschen aufgehoben und mitgenommen, es sollte Teil einer Insektensammlung werden.

Damals hatte ich gerade das Buch „Insektensammler*“ gelesen und die Idee eine Insektensammlung zum Aufhängen zu haben fand ich toll. Somit recherchierte ich, wie man ein Heupferd haltbar machen kann.

Vorbereitungen:

  1. Skalpell* oder kleine Schere
  2. Pinzette*
  3. Watte (z. B. von Wattestäbchen)
  4. Papiertuch als Unterlage
  5. Sekundenkleber*

Durchführung:

  1. Heupferd zwischen Zeigefinger und Daumen nehmen, so dass die Beine hinter dem Rücken gehalten werden und die Unterseite frei liegt. Keine Angst, die Beine sind robuster als man denkt.
  2. Dann vorsichtig die Unterseite des Hinterleibs bis zum Kopfansatz auftrennen. Dies erfordert ein wenig Druck (Alternative zum Skalpell ist eine kleine Schere). Anschließend mit der Pinzette den Bauchraum öffnen, so dass die Innereien frei liegen.
  3. Den Verdauungstrakt am Kopfende abtrennen und vorsichtig herausziehen.
  4. Anschließend am Hinterleibsende abtrennen und die Körperhöhle nun vorsichtig reinigen. Darauf achten, dass die Farbpigmente nicht beschädigt werden, ansonsten werden die Stellen später braun.
  5. Nun alles mit Watte trockentupfen und den Bauch wieder so weit mit Watte füllen, dass es naturgetreu wirkt.
  6. Nun mit der Pinzette den Schnitt wieder zusammendrücken. Hier habe ich dann Sekundenkleber genommen, dass dieser zusammen bleibt.
  7. Nun kann man das Insekt so präparieren, wie man will. Fliegend oder Sitzend.

Bilder:

Abbildung 1: Exemplar, wie es gefunden wurde.
Abbildung 2: Hinterleib aufgetrennt mit Innereien.
Abbildung 3: Ausgestopfter Bauchraum.
Abbildung 4: Fertig präpariertes Heupferd.

Als nächstes will ich einen Käfer präparieren, welchen ich ebenfalls gefunden habe.

Bis dahin findet ihr eventuell ein inspirierendes Buch in meiner Top-Ten: Meine Top 10+1 Bücher

DnD? Print a Mini

Seit einiger Zeit spiele ich nun regelmäßiger Dungeons and Dragons (DnD). Dabei trifft sich eine Gruppe von Menschen (Meistens um die 5 Personen) virtuell oder digital um in eine imaginäre Welt einzutauchen in der alles möglich ist. Es gibt einen Spielleiter, welcher die Regeln auslegt und die anderen bilden eine Gruppe aus Helden. Dabei kann das Setting im Mittelalter mit Magie und Drachen, aber ebenso z. B. postapokalyptisch Sci-Fi sein.

In diesem Artikel will ich mehr auf das Drucken von Miniaturfiguren eingehen. Kurz Minis. Diese helfen das aktuelle Spiel geschehen zu visualisieren und ein ermöglichen somit ein immersiveres Spielerlebnis.

Was wird dazu benötigt?

  1. Ein 3D Modell des Mini
  2. Ein FDM-3D Drucker* (Für sehr kleine Modelle einen Resindrucker)
  3. Slicer (z. B. von Prusa)
  4. 3D Druck Filament*

Wo bekommt man ein 3D Modell her? Am besten dazu auf www.thingiverse.com nach dem Namen des jeweiligen Monsters aus dem Handbuch suchen. Natürlich gibt es auch sehr viele gute Designer, welche über Patreon unterstützt werden können. Diese stellen meist auch ein paar Modelle auf thingiverse zur Verfügung. Einfach stöbern.

Hat man nun ein Modell gefunden, lädt man dieses herunter und dann in seinen Slicer. Wichtig ist, dass die Miniaturen beim Drucken nicht zu warm werden. Ansonsten verformen sie sich und sehen nach dem Druck nicht schön aus. Daher ergreifen wir folgende Maßnahmen.

  1. Schichtdicke nicht zu gering. Für mich hat 0.1 … 0.15 mm gut funktioniert.
  2. Miniaturen eher größer drucken (Ich lege nicht allzu großen wert darauf ob sie nun genau in das Grid passen)
  3. Temperatur des Druckbettes gering halten. (55 °C hat sich hier bewährt)
  4. Temperatur der Düse gering halten. (Je nach Filamentm muss das getestet werden, ca. 190 … 200 °C)
  5. Kann das Modell gesplittet werden? Aufteilung des Modells um Stützstrukturen gering zu halten)
  6. Infill auf 15 % und Hüllenschichten auf 3

Beispiel: 3D Modell: Evil-Snowman von Schlossbauer

Vor dem Bemalen sollte das Modell grundiert werden, nachdem der Support entfernt wurde. Am besten mit einem Lackspray Filler*.

Viel Spaß beim Drucken und Bemalen!

Einen anderer DIY-Beitrag findest du hier: „Keine kalten Füße bekommen“

Keine kalte Füße bekommen, Teil 1

Dieses Jahr gab es endlich mal wieder weiße Weihnachten. Mit dem Schnee kamen auch sehr kalte Tage. An einem Wochenende gab es -14 °C und ich hätte beinahe meine Zehen verloren.

Damit das beim nächsten Mal nicht passiert habe ich mir eine DIY-Lösung dafür überlegt. Klar gibt es auch fertige Produkte, wie diese beheizbare Heizsohle*. Super fancy, mit allem in der Einlegesohle integriert. Im ersten Schritt will ich einen Funktionsdemonstrator bauen, welcher zeigt, dass es grundlegend mit einfachen Mitteln geht, die jeder technisch Interessierte Zuhause hat.

Ziel: Funktionsdemonstrator

Mobile Schuheinlegesohle, welche die Füße für mindestens 2 h wärmt mit einfachen Komponenten.

Material:

Umsetzung

Zunächst bleiben wir theoretisch, keine Sorge mehr als U=R*I und P=U*I brauchen wir nicht.

Annahme: 5 m Kupferlackdraht. Dieser hat etwa 1.2 Ohm Widerstand. Schnelle Berechnung ohne Formel suchen geht hier.

Daraus ergibt sich, wenn wir etwa 5 V Spannung haben wollen mit 4 Akkuzellen. P=U²/R=25V/1.2 Ohm = 20 W Leistung bei 4 A Stromfluss. Die Akkus haben eine Kapazität von etwa 2000 mAh, was zu einer Betriebsdauer von 0,5 h bei einer Zelle und 2 h bei 4 Zellen führt. Somit wären wir auf einem guten Weg.

Kurz den Draht um eine Einlegesohle gewickelt und einen Akkuhalter ausgedruckt:

Abbildung 1: Funktionsdemonstrator

Der Draht wird schön warm, aber nicht zu heiß.

In der Praxis gemessene Werte:

R_Heizdraht: 1.7 Ohm

U_Akkus: 4.2 V

–> I_Akkus: 2,5 A

–> P_Heizdraht: 10 W

–> Heizdauer: ca. 3 h

Somit ist die Funktion gezeigt und im nächsten Schritt wird alles schön verpackt und mit einem Schalter versehen.

Das war dir bis hier schon zu praktisch? Dann schaue mal diesen Beitrag an: Schreiben … sag mehr als tausend Worte