Schreiben … sag mehr als tausend Worte

Die Anfänge

Besonders beim Schreiben und dem Wunsch ein Buch zu veröffentlichen stellte ich ein wiederkehrendes Muster in meinem Leben fest. Der Wunsch manifestierte sich früh in meinem Leben. Das erste Mal, als ich beschloss ein Buch zu schreiben war in der Grundschule, zusammen mit einer Klassenkameradin. Nach einem Tag war das Manifest fertiggestellt und stolz steckte ich die 2 DOPPELSEITIG handgeschriebenen A4 Blätter in einen braunen verstärkten Umschlag. Irgendwie verlief sich die Zusammenarbeit und ich versuchte mein Glück Jahre später auf eigene Faust. Diesmal schon professioneller, mit einer elektronischen Schreibmaschine bewaffnet und immerhin fast 10 Jahren. Doch ich vertippte mich zu oft und das mit der Schreibmaschine war dann wohl nicht die beste Idee.

Die Wiederentdeckung

Die Schreibmaschine hatte inzwischen Staub angesetzt, doch ich beschloss dem Traum ein Buch zu veröffentlichen und auch der Kooperation mit einem anderen „Autor“ eine weitere Chance zu geben. Mittlerweile 12 Jahre alt und sehr traurig über den Tod von „Sirius Black“ und das J. K. Rowling keinen weiteren Teil herausbringen will, setzten wir uns zusammen und erstellten immerhin einen groben Plot für den Nachfolgeroman von „Harry Potter und der Orden des Phoenix*“. Mehr als das und eine Skizze für das Buchcover von „Harry Potter und der magische Kristall“ kamen nicht dabei heraus. Diesen Rückschlag musste ich lange verdauen. Bis ich mich für meine Bachelorarbeit erneut mit dem Schreiben beschäftigen musste. Das war über ein Jahrzehnt später…

Der Neubeginn

Diesmal würde ich es schaffen, mit einem professionellen Schreibprogramm (Scrivener*) und einer genialen (so dachte ich zumindest) Buchidee bewaffnet schrieb ich los. Das war der große Fehler. Denn kurz vor den ersten 100 Seiten, setzte die Schreibblockade ein, die Figuren schienen mir zu flach und die Selbstzweifel fraßen die Motivation. „Schattenwolf“ kam nie auf den Markt und liegt in einem Ordner auf meiner Festplatte. Wenigstens meine Bachelorarbeit fand Leser, ob sie diese mit Begeisterung gelesen haben kann ich nicht beurteilen.

Der Neu-Neubeginn

Alle guten Dinge sind bekanntlich fünf, denn dieses Jahr fiel mir ein Buch in die Hände, bei dem Besuch eines offenen Bücherregals hier in der Stadt. Der Titel ist „Cronos-Cube*“. Dieses Buch brachte mich auf eine Idee, wie ich die Lücken und das Problem mit der Magie bei „Schattenwolf“ schließen könnte und endlich mein Buch zu Papier oder auf den Bildschirm bringen könnte. Geboren war die Handlung und der Plot für „Wxxxx ox Txxxx“. Doch Halt-Stop! Hier waren wir schon! Nicht gleich wieder an den PC!

Diesmal richtig

Meine erste Anlaufstelle, wenn ich etwas neues Lernen will ist google, youtube oder Bücher. Meistens auch in dieser Reihenfolge. Nachdem ich einen Podcast zu „Schreiben und Leben“ auf mehreren Fahrten zu einem Kunden gehört hatte wusste ich, es wird verdammt hart werden drann zu bleiben. Doch Andreas Schuster ist sehr motivierend und besonders seine Gespräche mit anderen Autoren und Tipps für Bücher fand ich hilfreich. Unter anderem folgende Buchtipps nahm ich mit:

Buchtipps:

Weitere Buchtipps findet ihr hier: Meine Top 10 Bücher

Auch Udemy kann ich empfehlen, hier fand ich einen Kurs, welcher mir mit meinem Plot half und über welchen ich Vorlagen erstellen konnte für z. B Charaktere oder Orte in Scrivener. Doch das wichtigste Hilfsmittel ist meiner Meinung nach ein Plot, welcher sich in bis zu hundert Kapitel unterteilen kann, welche wiederum aus Szenen bestehen. Dann geht es los. Morgends aufstehen und erstmal einen Tee kochen, sich an den PC setzten und den Zeichenzähler auf den Zielwert einstellen.

Ist das alles?

Ich würde sagen, ja, denn neulich begann ich Stephen King „Der Dunkle Turm- Schwarz*“ zu lesen. In seinem Vorwort zu der neuen Auflage schöpft jeder junge Autor Mut, denn selbst erfahrenen Autoren und das ist Herr King mit Sicherheit, kämpfen mit den gleichen oder noch größeren Problemen wie junge Autoren. Es gilt wie bei vielem im Leben, dranbleiben und stetig kleine Schritte machen. Denn die erste Fassung ist bei jedem Autor nicht die, welche auf den Markt kommt. Denn von einem ersten Plot, über die Rohfassung bis zu dem Buch ist es ein stetiger Wechsel zwischen Korrekturphasen und Schreibphasen.

Hier meine Erfahrungen und Tipps in Kürze:

  1. Falls du ein Buch schreiben willst, aber keine Idee hast probiere die „Was wäre wenn Methode. Mache einen Satz der damit beginnt und füge einen weiteren Teil hinzu. Spinne daraus dann eine Geschichte. „Was wäre wenn, der Bildschirm nun flackern würde und dann die Worte „Wake up, Neo …“ in Grün auf Schwarz stehen würden?“
  2. Hast du nun eine Idee entwickle einen Plot daraus, das Stichwort hier ist „Konflikt“. Jede gute Geschichte hat einen.
  3. Charakterentwicklung. Deine Charaktere brauchen „Tiefe“, wie im echten Leben kann der Superheld nicht nur gut und der Schurke alleinig böse sein. Glaubhafte Bösewichte z. B. haben einen Grund Böses zu tun und ein Fünkchen Gutes in sich. Wenn es auch nur die Liebe zu seiner Oma ist.
  4. Lese in deinem Genre, und kopiere Konzepte die dir gefallen, schreibe aber nicht ab! Es gibt unzählige Detektivserien, welche alle nach dem gleichen Muster funktionieren.
  5. Entwickle eine Schreibroutine. Ich stehe Morgens auf, mache mir einen Tee und trinke diesen, bis ich etwa 7500 Zeichen geschrieben habe. Mal mehr, mal weniger, denn es läuft mal besser und schlechter und ich habe noch einen Broterwerb. 😉
  6. Dieser Punkt is vermutlich der wichtigste. Schreibe auch wenn du denkst es läuft heute nicht. Meine Erfahrung hat gezeigt, das es immer läuft, wenn man einen Plot hat und die Charaktere machen lässt worauf sie Lust haben. Sollte das dir später nicht gefallen kannst du es immer noch ändern. Denn es ist dein Buch!
  7. Suche dir einen Lektor, der dein Buch Korrektur liest, wenn du die erste überarbeitete Fassung vorliegen hast. Bis dahin frage deine Freunde/Bekannte ob sie ein Buch von einem deiner Freunde (in Wirklichkeit dein Buch) lesen will. Denn dann bekommst du eher ehrliches Feedback.
  8. Achte während des schreibens nicht auf Grammatik und Rechtschreibung.
  9. Nutze die Testversion von Scrivener um zu testen, ob es etwas für dich ist.
  10. Bleibe dran! Es wird hart werden.